Sep 6, 2017 | Thoughts | 1 Kommentar

Hi Instagram, Pinterest und ihr Influencer

Sep 6, 2017 | Thoughts | 1 Kommentar

Instagram-Pinterest-Influencer

Ich war so lange von der Bildfläche verschwunden. Sofern ich überhaupt mal auf der Bildfläche war?…
Jedenfalls habe ich mich eine ganze ganze Weile nicht mehr auf anderen Blogs umgeschaut, habe Instagram nur sporadisch mal genutzt und bei Pinterest eigentlich nur nach leckeren Rezepten Ausschau gehalten. Nun ja, da ich mich aber seit einigen Wochen wieder viel intensiver mit meinem Blog beschäftige (hurra), lese ich natürlich auch wieder viel mehr andere Blogs bin auf Instagram aktiv unterwegs und auch Pinterest nutze ich nicht mehr nur, um mein Abendessen zu kreieren.

Es ist ganz klar: Ein Blog allein und das regelmäßige Posten sind schon lange nicht mehr ausreichend, um Menschen zu erreichen. Es gehört so viel mehr dazu. Social Media ist nicht mehr ein bloßer Zeitvertreib, sondern nimmt fast den Stellenwert des Bloggens selbst ein. In den vergangenen Wochen habe ich mich wirklich mit diesem Thema befasst, ich habe so viel gelesen und trotzdem habe ich das Gefühl nicht „schlauer“ geworden zu sein.

Warum denn so im Nörgelmodus?

Dies hier soll kein Beitrag werden, in dem ich mich über alles und jeden beschwere, es soll viel mehr ein Beitrag werden, der mir selbst hilft das alles zu verstehen. Ich habe die Hoffnung, durch das Niederschreiben meiner ganzen Gedanken zum Thema Instagram, Pinterest und Influencer hinter alles steigen zu können. Vielleicht geht es ja jemandem ganz ähnlich, wie mir, oder vielleicht hat ja auch jemand ganz eigene Gedanken dazu, die helfen. Ich bin jedenfalls für alles offen.

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll, damit das alles einen Sinn ergibt und nicht in einem Gedankenwirrwarr endet, aber ich gebe mein bestes, um etwas Struktur in meine Gedanken und Worte zu bringen! Und entschuldige mich schon im Vornherein für Gedankensprünge und etwaige Wiederholungen.

Beim vielen (wirklich vielen) Lesen anderer Blogs ist mir etwas aufgefallen: So ziemlich jeder Blogger ist in Bezug auf die Social Media Kanäle und Kooperationen bzw. Kooperationsanfragen im Nörgelmodus.

Vogue-Business-Homeoffice

Der Instagram Algorithmus

Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich gelesen habe, dass der neue – oder mittlerweile eigentlich gar nicht mehr so neue – Instagram Algorithmus, es den kleineren Accounts so schwer macht gesehen zu werden. Das habe ich verstanden und dem kann ich nur zustimmen. Es ist schon recht schwer bemerkt zu werden, wenn dafür eigentlich eine Community im fünfstelligen Bereich notwendig ist.

Was ich daran aber nicht verstanden habe, ist, dass es die Blogger waren, die ihre 50k und aufwärts an Followerzahlen bereits erreicht haben. Okay, das ist jetzt kein Kim Kardashian Status, aber bezeichnen sich dieser Blogger wirklich als klein?
Wenn das also klein ist, dann frage ich mich wirklich, was ich sein soll? Also halten wir fest, der Algorithmus macht es den kleineren Accounts nicht gerade leichter.

MacBook-Schreibtisch-Homeoffice

Arbeiten-Wohnzimmer-Homeoffice

Instagram Fake

Ich sehe das so: Instagram ist eine Plattform, um sich zu präsentieren und das tut wahrscheinlich jeder auf die gleiche Weise: Nämlich im besten Licht.

Und in den seltensten Fällen ist das perfekte Bild auf Anhieb geschossen und dabei auch noch ganz natürlich, ohne jegliche Bearbeitung oder einen Filter. Es gehört einfach dazu Bilder zu bearbeiten und das aus ganz vielen verschiedenen Gründen.
Zum einen ist da natürlich der Account, der möglichst einheitlich aussehen will, ein (meiner Meinung nach) eher unbedeutender Grund.
Zum anderen ist es doch aber so, dass ein Bild jeden Makel festhält, auch die, die dem Gegenüber im echten Leben gar nicht auffallen würden. Deswegen wird retuschiert.
Und zuletzt sind Licht-und Farbverhältnisse nicht immer optimal, so dass das blaue Meer, wie es in der Realität aussieht, auf dem Bild auf einmal gar nicht mehr so blau wirkt.

Also fake hin oder her, ich gehe davon aus, dass 99% der Bilder bearbeitet, retuschiert und gefiltert sind – genau wie es meine auch sind. Ich weiß es und ich gebe auch zu, dass ich Bilder, die ich optisch nicht ansprechend finde, nicht like oder kommentiere. Finde ich das schlimm? Nö – so ganz und gar nicht, ich verstehe es, es erscheint mir ganz logisch, zumindest wenn es im richtigen Maß geschieht. Ich denke nicht, dass es hier Lästerbedarf gibt, dass der ein oder andere etwas mehr oder weniger an seinem Bild werkelt – es gehört einfach dazu.
Genau wie all die wunderschönen Bilder von den tollsten Orten der Welt. Ich meine die Bilder, die die perfekte Welt und ein perfektes Leben präsentieren. Mein Feed ist voll davon und es ist auch okay so. Obwohl ich mich schon sehr über „einfache“ Alltags-Posts freue. Aber die bleiben die Ausnahmen. Es sind eher die traumhaften Eindrücke, die vermittelt werden und das von denjenigen, die darauf bestehen super bodenständig und „normal“ zu sein.

Und da wären wir wieder bei einem Punkt, den ich wieder einmal nicht verstehe. Soll ich das echt glauben? Soll ich glauben, dass ein täglich neues exklusives Bild aus einem super Luxushotel oder von einem neuen angesagten und nahezu unbezahlbaren It-Piece das normale Leben ist? Wenn es für jeden so normal wäre ständig zu reisen, zu shoppen, zu feiern und das mit den coolsten Menschen, an den coolsten Orten und in den coolsten Klamotten, dann würde sich wohl nicht (gefühlt) jeder darüber aufregen jeden Tag solche Bilder vorgesetzt zu bekommen. Ich verstehe also nicht, warum die Influencer mir auf der einen Seite ihr tolles Leben präsentieren wollen und auf der anderen Seite sagen, sie seien genau wie ich. Das stimmt doch einfach nicht.

Und ich finde es kein Stück schlimm, dass sie ein anderes Leben führen. Jeder von uns hätte vor acht Jahren anfangen können zu bloggen und damit ein Vorreiter und heute sehr erfolgreich sein können.
Ich glaube auch – nein ich weiß – , dass Bloggen mitunter harte Arbeit und nicht alles easy peasy ist. Aber es ist doch so, dass eine erfolgreiche Bloggerin – nein Influencerin – ein tolles Leben führt, da sind wir uns doch wohl einig. Die Welt bereisen und das nicht Economy, Menschen kennen lernen und Produkte erhalten, das ist wohl so ziemlich der Traum eines jeden. Aber es ist ein Leben, dass ich als kleine Bloggerin so nicht führen kann, zumindest nicht aufgrund meines Blogs.

Mir ist erst kürzlich aufgefallen wie viel ich eigentlich im letzten und in diesem Jahr gereist bin und wieviele Reisen auch noch bevor stehen. Und ich poste natürlich auch am liebsten diese tollen Sachen. Aber es gibt auch viele Bilder aus der Heimat, von unserer Terrasse oder einfach nur von gemütlichen Abenden mit Freunden (natürlich auch etwas gepimpt). Denn das ist für mich das normale Leben – mein normales Leben.

Es geht nicht in meinen Kopf hinein, dass ich einen Beitrag nach dem anderen lese, in dem sich darüber beschwert wird, wie Instagram so funktioniert. Auf der einen Seite lese ich, dass es einem selbst das Gefühl gibt nichts besonderes zu sein, weil man ja vorgelebt bekommt, wie aufregend das Leben der anderen ist. Jeden Abend auf Achse, jeden Tag eine neue Stadt, jede Woche ein anderes fremdes Land und eine coole Party eines angesagten Labels. Und auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass genau diejenigen, die sich beschweren und schreiben, wie klein und unbedeutend sie sich dann manches Mal vorkommen, ihren Account mit eben solchen Bildern und Beschreibungen füllen.

Ich bin ganz ehrlich: Na sicher packt mich das ein oder andere Mal der Neid, wenn ich diese wunderschönen Bilder vom unendlichen Ozean sehe, die in Indonesien, auf Hawaii oder auf den Malediven aufgenommen wurden. Bilder von den angesagtesten Rooftop-Partys über den Dächern von New York, Barcelona und Paris. Bilder von den coolsten Kleidungsstücken und schönsten Roben, von Dior, Armani und Co.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

– Ich besinne mich dann darauf, wie gut es mir eigentlich geht und dass nicht alles Gold ist, was glänzt. –

Arbeitsplatz-Homeoffice-Job

Ich weiß es zu schätzen, dass es mir mein Job ermöglicht meine Zeit frei einzuteilen und viel zu reisen. Es ist ein riesen Glück und ich empfinde es keineswegs als Selbstverständlichkeit. Und genau das möchte ich auch gerne mit euch teilen. Dass es wundervoll ist unterwegs zu sein und tolle Dinge zu erleben, aber dass es für die meisten von uns harte Arbeit bedeutet, sich solch einen Lebensstil leisten zu können. Mein Account soll also selbstverständlich die schönen Seiten meines Lebens zeigen (vornehmlich zumindest), aber irgendwie eben noch eine realistische Art und Weise.

Ich schau mir gerne all die schönen Bilder der Influencer an und erfreue mich daran und lasse mich auch zu gerne auch davon inspirieren, ich mag es nur nicht so sehr, wenn es dann genau diese Influencer sind, die in ihrem Blog davon berichten, dass sie selbst etwas deprimiert sind, weil ihnen ihr Leben so unbedeutend vorkommt. Warum tut ihr das?

Homeoffice-Vogue-Business

Kooperationen und die Anfragen

Vor gut einem Jahr habe ich auf verschiedenen Blogs gelesen, dass es sich nicht schickt Kooperationen einzugehen und die Beiträge dann aber nicht als solche zu kennzeichnen. Ich muss gestehen, dass ich das auch hier und da getan habe. Ich war eine kleine Bloggerin und habe mich dann riesig gefreut, dass zum Beispiel About You bei mir angefragt hat, ob ich nicht einen Beitrag für sie verfassen möchte – natürlich ohne Kennzeichnung. Ich habe also einen Post verfasst und dafür eine Jeans bekommen. Mein Post war deswegen nicht unehrlich oder reine Werbung, ich habe mir natürlich ein Kleidungsstück herausgesucht, dass mir auch gefallen hat und ich habe auch schon oft ganz privat bei About You bestellt. Andere Kooperationen, bei denen ich die Shops nicht kannte, oder sie mir nicht zugesagt haben, bin ich nicht eingegangen. Trotzdem ist und war es nicht korrekt dies nicht zu kennzeichnen. Sorry dafür!

Wenn ich heute aber Beiträge über Kooperationen bzw. „dreiste“ Kooperationsanfragen lese, dann lese ich nichts mehr von der Kennzeichnungspflicht, sondern dass es nicht sein könne angefragt zu werden, ob man einen Blogbeitrag verfasst und das nur für ein Produkt oder ein Kleidungsstück – schließlich müssen auch Full-Time-Blogger ihre Miete zahlen und das geht nicht mit Klamotten o.ä.

Klar müssen Blogger/Influencer, die sich ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, davon leben können, aber ist es wirklich sinnvoll sich bei den Lesern auf diese Art auszulassen? Mir geht dabei genau die Authentizität verloren, die doch ein Blog ausmacht. Ich bin mir vollkommen darüber im Klaren, das Blogs DIE Werbeplattform sind und ich finde es toll, weil ich einfach der Hoffnung bin, dass sich die Blogger treu bleiben und nicht für alles und jeden werben, aber mir fehlt manchmal der ursprüngliche Gedanke, der hinter dem Bloggen steht.
Nicht falsch verstehen!
Niemand soll sich und seine Arbeit unter Wert verkaufen und ich wäre nicht ehrlich, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht gerne von meinem Blog leben würde wollen. Es wirkt nur vermehrt auf mich so, als wäre die erfolgreiche Bloggerin eher ein Celebrity.
Ist das der Sinn?
Auch wenn ich das Gefühl habe, dass dieser Beitrag auch etwas zu einem Nörgelpost wird, ich habe in der letzten Zeit immer weniger Freude daran, insbesondere auf den „großen“ Blogs vorbeizuschauen.
Natürlich freue ich mich über den kostenlosen Content, der mir geliefert wird, aber es wird immer schwerer zu glauben, dass das, was da geschrieben wird aus dem echten Leben gegriffen ist und dass ich mir das Outfit einfach mal nachkaufen könnte, ohne mich in Unkosten zu stürzen.

Arbeitsplatz-Macbook-Homeoffice

Es geht irgendwie nur um Reichweiten auf Instagram, Snapchat, Pinterest & Co., das Bloggen als Job, die Kooperationen, das Geld, das damit verdient werden muss. Bis zu einem gewissen Punkt kann ich das alles nachvollziehen, aber ich bin schon verwundet, wie sich das entwickelt hat.

Es dreht sich sehr viel mehr um das Geld, als es das noch im letzten Jahr tat. Vor allem bei Instagram fällt mir das extrem auf. Meine Followerzahlen sind im Vergleich zu all den erfolgreichen Accounts marginal und Tag für Tag bekomme ich neue Follower von sehr großen Accounts, die dann innerhalb von 24 Stunden wieder weg sind. Ich verstehe das Prinzip dahinter, aber ich verstehe nicht so ganz warum es so laufen muss. Zu gerne hätte ich echte Follower, die gerne meine Bilder anschauen und vielleicht auch etwas dazu zu sagen haben. Natürlich, warum sollte ich auch sonst einen Instagram-Account haben, wenn nicht, um mich und meinen Blog etwas zu publizieren? Daraus mache ich kein Geheimnis. Und natürlich wäre es auch ganz toll, irgendwann mal mit einem Instagram Post etwas zu verdienen. Aber so viel wichtiger ist mir, tatsächlich echte Leser zu erreichen.

Geld hin oder her, jeder muss schauen, wo er bleibt und es ist ein großartiges Privileg mit etwas Geld zu verdienen, was einem große Freude bereitet, aus diesem Grund verstehe ich nur zu gut, warum so viele Blogs und Social Media Accounts professionalisiert werden, ich verstehe nur nicht, warum es dieses Ausmaß angenommen hat. Ich würde gerne so viele Menschen mehr erreichen. Aber mein Blog ist nicht mein Full-Time-Job und wenn ich diese Entwicklung ansehe, weiß ich auch gar nicht mehr so genau, ob ich das will? War es doch vor einem Jahr noch ein großer Wunsch von mir…

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